Induktiv-härten

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Induktivhärten

Induktivhärten ist ein Wärmebehandlungsverfahren, bei dem Metallbauteile mithilfe eines Induktors gezielt und schnell erwärmt und anschließend abgeschreckt werden. Dadurch entsteht eine harte Oberflächenschicht, die die Verschleißfestigkeit erhöht.

Nutzmaße

ø320 x 1.500 mm

größere Abmaße auf Anfrage

Temperatur

800 - 950°C

Härtegrad

HRC 48 - 65

Härtetiefe

0,8 - 6mm

Prozessdauer

wenige Minuten

Abhängig von der Größer der zu härtenden Fläche

Verfahren

Beim Induktionshärten wird im Gegensatz zu anderen Härteverfahren der zu härtende Bereich schrittweise erwärmt. Der Induktor wird dabei entlang des Werkstücks bewegt, sodass dieses Abschnitt für Abschnitt erhitzt und durch eine Brause abgeschreckt wird.

Abhängig von der Größe von Bauteil und Induktor kann das Werkstück auch kontinuierlich durch den Induktor geführt werden. Für Werkstücke wie Wellen ist häufig eine gleichzeitige Rotationsbewegung notwendig.

Anschließend erfolgt eine Spannungsreduktion des Stahls bei niedrigen Temperaturen oder ein Anlassen. Die kurzen Erwärmungs- und Haltezeiten reduzieren Oxidation auf ein Minimum. Damit sich das gewünschte Gefüge bildet, müssen Haltezeit und Härtetemperatur auf die Werkstoffzusammensetzung, insbesondere den Kohlenstoffgehalt, abgestimmt werden. Typische Härtetemperaturen liegen dabei zwischen 800 °C und 950 °C.

Vorteile

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Anwendungsbereiche

Induktivhärten ist besonders geeignet für Bauteile mit komplexen Formen und für Werkzeuge, die an spezifischen Bereichen starkem Verschleiß ausgesetzt sind. Ein Beispiel dafür ist die Schneide einer Zange. Weitere Anwendungsfelder umfassen Bolzen, Kurbelwellen, Zahnräder, Ventilstößel und Walzen.

Optimale Werkstoffe

für Induktivhärten

Für das Induktivhärten eignen sich besonders hochkohlenstoffhaltige Vergütungsstähle, die eine harte, verschleißfeste Oberfläche bilden. Dazu zählen robuste Stähle für Maschinenbauteile, tragende Bauteile in der Automobil- und Werkzeugindustrie sowie hochbelastbare Lagerstähle. Ein spezieller Spannzangenstahl, der starken Spannkräften standhält, ist ebenfalls geeignet. Das Induktivhärten sorgt bei diesen Werkstoffen für eine erhöhte Oberflächenhärte und verbesserte Verschleißbeständigkeit, ideal für anspruchsvolle Anwendungen.

Beispiele geeigneter Stähle

Werkstoffe

1.0503 C45 Vergütungsstahl
1.7225 42CrMo4 Vergütungsstahl
1.3505 100Cr6 Kugellagerstahl
1.8159 50CrV4 Vergütungsstahl
1.2826 60MnSiCr4 Spannzangenstahl